Häufige ergonomische Fehler im Home-Office-Design

Ein gut gestaltetes Home-Office ist essenziell für effizientes und gesundes Arbeiten. Dennoch schleichen sich bei der Einrichtung leicht ergonomische Fehler ein, die auf Dauer die Gesundheit und Produktivität beeinträchtigen können. Viele Menschen unterschätzen, wie entscheidend die ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes ist, besonders wenn sie regelmäßig von zu Hause aus arbeiten. In diesem Beitrag werden gängige ergonomische Fehler beim Home-Office-Design beleuchtet und erläutert, warum deren Vermeidung so wichtig ist.

Ungeeignete Schreibtischhöhen

Ein verbreiteter Fehler beim Home-Office-Design ist die Verwendung von Schreibtischen, deren Höhe nicht individuell angepasst werden kann. Wenn der Schreibtisch zu hoch oder zu niedrig ist, müssen die Arme, Schultern und der Rücken ständig unnatürliche Positionen einnehmen. Dadurch entstehen Überlastungen und die Gefahr chronischer Beschwerden steigt. Eine optimale Schreibtischhöhe erlaubt es, im Sitzen die Unterarme parallel zur Tischkante zu halten und dabei locker aufzulegen. Der daraus resultierende Komfort sorgt für eine bessere Konzentration und ein gesteigertes Wohlbefinden während der Arbeit.

Starre oder unpassende Bürostühle

Viele Menschen arbeiten im Home-Office mit Küchenstühlen oder anderen ungeeigneten Sitzmöbeln. Diese bieten oft keine ergonomische Unterstützung für den Rücken und lassen sich meist weder in der Höhe noch in der Neigung anpassen. Dadurch gehen die natürliche Lordose und die gesunde Sitzposition verloren. Das stundenlange Sitzen in einer falschen Haltung kann Rückenschmerzen, Verspannungen und sogar Bandscheibenprobleme verursachen. Ein hochwertiger Bürostuhl mit verstellbarer Rückenlehne, Sitzhöhe und Armlehnen trägt maßgeblich zur Vermeidung dieser Probleme bei.

Unzureichende Beleuchtung

Monotone oder zu geringe Helligkeit

Wer ausschließlich auf eine einzelne Lichtquelle oder eine zu schwache Lampe setzt, sorgt für eine monotone und wenig effektive Ausleuchtung des Arbeitsplatzes. Dadurch werden die Augen bei längerer Bildschirmarbeit überanstrengt, was alsbald zu Sehproblemen führen kann. Idealerweise sollte eine Kombination aus natürlichem und künstlichem Licht genutzt werden, das weder zu grell noch zu dunkel ist. So lassen sich Kontraste mindern und die Augen werden entlastet. Fehlende Flexibilität bei der Ausleuchtung des Arbeitsplatzes ist ein häufiger ergonomischer Fehler.

Falsche Positionierung der Lichtquellen

Leuchten, die ungünstig platziert sind, führen oft zu störenden Reflexionen auf dem Bildschirm oder werfen Schatten auf die Arbeitsfläche. Blendungen können die Lesbarkeit am Monitor beeinträchtigen und dazu führen, dass man den Kopf oder Körper ständig neu ausrichten muss – eine schlechte Angewohnheit aus ergonomischer Sicht. Besonders problematisch ist es, wenn das Licht direkt ins Gesicht oder auf den Bildschirm scheint. Es empfiehlt sich, Schreibtisch, Bildschirm und Lichtquellen so anzuordnen, dass Blendungen und Reflexionen vermieden werden.

Vernachlässigung von Tageslicht

Tageslicht hat nicht nur eine positive Wirkung auf das Wohlbefinden, sondern ist auch für die Augen wichtig. Viele Home-Office-Arbeitsplätze sind jedoch in Räumen eingerichtet, die wenig oder gar kein Tageslicht bieten. Wer ausschließlich künstliches Licht nutzt, riskiert ein Nachlassen der Konzentration und eine stärkere Ermüdung. Zudem fehlt dem Körper ein wichtiger Taktgeber für den natürlichen Biorhythmus. Eine ergonomische Gestaltung berücksichtigt die Nähe zu Fenstern und den gezielten Einsatz von Tageslicht zur optimalen Arbeitsplatzbeleuchtung.

Zu niedrige oder zu hohe Bildschirmeinstellung

Ist der Monitor zu niedrig platziert, wird der Nacken dauerhaft nach unten gebeugt und die Schultern verspannen sich. Liegt der Bildschirm hingegen zu hoch, muss der Kopf in den Nacken gelegt werden, was Kopfschmerzen und Verspannungen im oberen Rückenbereich begünstigt. Die ideale Höhe des Bildschirms befindet sich auf Augenhöhe, sodass der Blick leicht nach unten geneigt ist. Dieses einfache Prinzip wird im Home-Office häufig vernachlässigt, entweder durch mangelhaftes Equipment oder Unkenntnis ergonomischer Grundregeln.

Zu großer oder zu kleiner Abstand zum Bildschirm

Der richtige Abstand zwischen Augen und Monitor verhindert Überanstrengung und unscharfes Sehen. Ein zu geringer Abstand sorgt dafür, dass die Augen ständig fokussieren und das Blickfeld eingeschränkt wird, was schneller zu Ermüdung führt. Zu großer Abstand erschwert wiederum das Lesen von Texten und führt dazu, dass man sich nach vorne beugt. Optimal ist ein Abstand von etwa einer Armlänge zwischen Augen und Bildschirm, der im Home-Office jedoch oft nicht umgesetzt wird – sei es aus Platzgründen oder aufgrund eines suboptimal eingerichteten Arbeitsplatzes.

Mehrfachbildschirm-Nutzung ohne Ausrichtung

Immer mehr Menschen nutzen mehrere Bildschirme gleichzeitig. Werden diese jedoch nicht ergonomisch sinnvoll ausgerichtet, muss der Kopf ständig gedreht oder geneigt werden, was die Nackenmuskulatur überbeansprucht. Monitore sollten auf einer Linie und möglichst in der Mitte des Sichtfelds platziert werden, um ein entspanntes Arbeiten zu ermöglichen. Werden Bildschirme unregelmäßig verteilt, kommt es schnell zu Beschwerden, die sich bei längerer Multi-Screen-Nutzung noch verstärken.